Ils Fränzlis da Tschlin

"I vegnan ils Fränzlis!" Erschallte dieser Ruf durchs Dorf, wusste die Jugend: Heute wird bis spät in den Morgen hinein getanzt. Die ursprünglichen Fränzlis vor mehr als 100 Jahre gehörten zur Dynastie der Familie Waser, die in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts aus der Innerschweiz über das Bündner Oberland ins Engadin eingewandert ist. Bekannt wurde aus dieser Familie der Vorname Franz, Franz-Anton, Franz-Xaver und Franz-Josef, der bekannteste unter den Musikern, ein blinder virtuoser Geiger. Bis heute leben schöne Geschichten, welche um diese legendäre Musikerdynastie kreisen und der Nachwelt überliefert wurden. Was mit Sicherheit gesagt werden kann, ist, dass Streichinstrumente in der Fränzli-Musik eine wichtige Rolle spielten. Nach und nach jedoch wurden diese von der Handorgel (Akkordeon) verdrängt.
An dieser Tradition knüften seit 1983 die "Fränzlis da Tschlin" an. Am Anfang nur sporadisch, das änderte sich aber 1996 als "pariampampam", der erste Tonträger erschien. Die Unterengadiner Musiker waren mehr und mehr gefragt und haben bis heute in der Schweiz und im Ausland viele Konzerte gegeben.
Ziemlich schnell war den neuen Fränzlis klar, dass sie nicht nur bei den überlieferten Tänzen bleiben wollen. Und so haben sie im Laufe der Zeit mit neuen, teils eigenen Stücken und mit eigenwilligen Bearbeitungen der alten Tänze ihren persönlichen Stil entwickelt. Die Neukompositionen verraten Musikanten mit offenen Ohren für die Einflüsse aus dem Jazz oder der klassischen Musik. Ihrer musikalischen Muttersprache, der Volksmusik, sind sie jedoch treu geblieben. Die alten Polkas, Mazurkas, Walzer und Märsche zeugen von der vielseitig geprägten Unterengadiner Kultur. Italienische, wienerische, jenische und natürlich rätoromanische Einflüsse sind unüberhörbar. Sowohl der Volksmusikfan wie der Klassikfreak oder die Liebhaberin der gehobenen Unterhaltungsmusik kommen bei den Konzerten auf ihre Rechnung.
Die Fränzlis sind heute: Duri Janett, Kornet; Domenic Janett, Klarinette; Men Steiner, Violine; Madlaina Janett, Viola und Curdin Janett, Kontrabass.

Ils Fränzlis da Tschlin

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