Donnerstag, 29. Juli ? Kulturwanderung im Langtauferertal

Treffpunkt: 8.00 Uhr Bahnhof Mals
Wanderroute: Wir wandern vom Parkplatz am Ende des Fahrweges (Parkplatz bei Melag ? SH 1915 m) durch das glazial überformte Langtauferertal, östlich des Reschensees. Dem Gletscherlehrpfad folgend erreichen wir nach rund drei Stunden die Weißkugelhütte von der wir einen wunderbaren Panoramablick auf die umliegenden Gletscher haben. Nach einer Stärkung steigen wir über Steig 2 wieder ab.
Gehzeit: Aufstieg vom Parkplatz in Melag zur Weißkugelhütte rund 2,5 Stunden (reine Gehzeit). Abstieg rund 2,5 Stunden. Höhenunterschied rund 600 m.
Ausstattung: Feste Schuhe, wetterfeste Kleidung. Verpflegung aus dem Rucksack bzw. Stärkung auf der Weißkugelhütte.
Achtung: Man solte schwindelfrei sein für diese Wanderung!

Vergletscherte Hochgebirgsgebiete haben schon immer eine große Faszination auf Menschen ausgeübt. Stellten sie in vergangenen Tagen schwer überwindbare Barrieren dar, werden Gletscherregionen heute durch den Menschen stärker für touristische Aktivitäten oder für Infrastrukturprojekte erschlossen und verlieren dabei immer mehr von ihrem stillen Geheimnis. Aber wie lange werden sich die Menschen in den europäischen Hochgebirgsregionen noch an ihrem Anblick erfreuen können? Seit der Vorstoßperiode (?Kleine Eiszeit? um 1830/1850) ziehen sich viele alpine Gletscher zurück und verlieren sowohl an Ausdehnung als auch an Mächtigkeit. Nicht nur in den Alpen, auch in anderen Hochgebirgsregionen wie im Himalaja, in den Anden und in den zentralasiatischen Gebirgen ist das selbe Phänomen zu beobachten, welches übereinstimmend auf den ?Klimawandel? zurückgeführt wird. Neben der Auffindung von ?glazialen Spuren? im Gelände die Zeugen der historischen Entwicklung der Gletscherregion im Langtauferertal darstellen, und einer generellen Betrachtung von Gletschersystemen, werden wir im Zuge der Kulturwanderung auch ein wenig über den Klimawandel und seinen Einfluss auf den alpinen Lebensraum des Menschen nachdenken.

Diethard Leber

Der gebürtige Kärntner studierte Angewandte Geologie und Fernerkundung an der Universität Wien und ist seither sowohl in der universitären Lehre als auch in der Umsetzung von Forschungsprojekten aber auch von angewandten Projekten im Bereich Naturgefahrenmanagement tätig. Forschungsreisen und Projekte führten in Hochgebirgsregionen nach Tibet, in den Himalaja und den Tien Shan, wo sich die Auswirkungen des Gletscherrückzugs besonders stark zeigen und wo Naturgefahrenprozesse wie Gletscherseeausbrüche eine starke Bedrohung für die Bevölkerung darstellen.

Donnerstag, 29. Juli - Diethard Leber

Diethard Leber
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