Naja Räass, die vielseitige Musikerin (Schwyzerörgeli, Klavier, Kontrabass) bewegt sich mit Leichtigkeit auf verschiedensten musikalischen Parketten, so in der Volksmusik wie in der klassischen Musik, ob als Solistin, im Duett (mit Yvonne Fuchs-Kälin) oder mit verschiedenen Begleitformationen. Unter ihren musikalischen Partnern finden sich bekannteste Namen, wie beispielsweise Willi Valotti (Akkordeon), Alderbuebe (Urnäsch), Trio Markus Flückiger (Rothenthurm) oder die Hujässler (Rothenthurm).
Nadja Räss setzte sich schon in ihrer Diplomarbeit intensiv mit dem Thema «Naturjodel in der Schweiz» auseinannder. Die verschiedenen Facetten dieses faszinierenden Themas werden im Projekt «Stimmreise durch die Schweiz» in einem weit grösseren Zusammenhang aufgearbeitet; es wird nicht länger (allein) die beobachtenden Seite bearbeitet ? jetzt werden die Melodien selber erlernt und interpretiert!
Aus Angst vor Verfälschung wird ein Naturjodel üblicherweise nur in seiner gewohnten Umgebung intoniert. Fehlende Notationen der Melodien machen eine Tradierung durch Imitation (Vorsingen-Nachsingen) nötig. Allein grosse Erfahrung, viel Feingefühl und Liebe zum Detail machen es möglich, einen Naturjodel stilgetreu zu singen. Vokalisationen, Pausen, Verlangsamungen, Phrasierungen sind dabei einige der vielen Anforderungen.
Die regionentypischen Naturjodelarten sind wie musikalische Dialekte. Der vor allem in Bergregionen beheimatete Naturjodel ist sowohl intensiv gepflegtes Kulturgut wie auch vom Aussterben bedrohtes Volkskulturgut.
